Manchmal schreibt das Wetter die besten Geschichten: Während wir am Wandertag von oben kräftig beregnet wurden, stapften die 5A und 5C tapfer durch die Straßen – Ziel: die Freiwillige Feuerwehr Neuendettelsau. Schon beim Betreten der Wache war klar: Jeder Tropfen Regen lohnt sich.
Vor Ort erwarteten uns Kamerad Sven Schleicher und Kamerad Michael Schaub, die sich sofort als eine Art Feuerwehr-Dreamteam herausstellten: informativ wie in einer Doku, unterhaltsam wie in einer Comedyshow – und dabei immer ernst, wenn es um die wirklich wichtigen Themen ging. Zwei echte Feuerwehrmänner, die nicht nur viel Fachwissen, sondern auch eine gute Portion Humor mitbrachten. Jede Klasse bekam ihren eigenen „Guide“ – und los ging’s in die Welt von Blaulicht, Schläuchen und ziemlich beeindruckenden Fahrzeugen.
Die Kinder durften wirklich alles entdecken: vom Kontrollzentrum (ein bisschen wie die Schaltzentrale bei Alarm für Cobra 11, nur mit mehr Bildschirmen und weniger Explosionen) über die Schlauchwaschanlage bis hinauf in den Schlauchturm, der nebenbei die wohl beste Aussicht über ganz Neuendettelsau bietet. Einige entdeckten sogar unsere Schule – wer braucht schon Google Maps, wenn man Feuerwehrturm-Panorama hat?
Natürlich wurde auch ausprobiert: Mit einer Atemschutzmaske auf der Nase und in Feuerwehrjacke und -hose fühlten sich manche schon wie Einsatzkräfte – bis sie merkten, wie schwer so eine Ausrüstung eigentlich ist. Und im Ernst: Wenn man schon beim Anprobieren schwitzt, kann man sich vorstellen, was für eine Leistung die Feuerwehr im Einsatz bringt. Das Highlight für viele war das Sitzen im Feuerwehrauto – einmal auf dem Platz, wo sonst Blaulicht-Helden losfahren. Und das Hochheben eines schweren Schneiders, wobei die Schüler: innen sehr schnell merkten: Feuerwehr heißt nicht nur Blaulicht und coole Autos, sondern auch jede Menge Muskelkraft.
Neben all dem Spaß kam die Branderziehung natürlich nicht zu kurz. Was tun, wenn es wirklich brennt? Dass die Feuerwehr im Ernstfall in nur fünf Minuten ausrückt, beeindruckte alle. In dieser Zeit schaffen die Einsatzkräfte, was manche im Klassenraum oft nicht mal beim Vokabelheft-Rauskramen schaffen.
Die Fahrzeughalle war ein weiteres Highlight: sieben Einsatzfahrzeuge standen dort, darunter ein stolzes Drehleiterauto. Besonders ins Auge fiel auch ein Eisbrecher, der Leben retten kann, wenn jemand ins Eis eingebrochen ist – ein Gerät, das zeigte: Feuerwehr ist für wirklich jede Lage gewappnet.
Bei aller Leichtigkeit wurde auch spürbar, wie viel Verantwortung und Ernst hinter diesem Ehrenamt steckt. Zwischen Lachen und Staunen herrschte immer wieder ehrfurchtsvolles Schweigen – spätestens dann, wenn klar wurde, dass all das keine Spielerei ist, sondern echte Rettung.
Und so verließen wir nach zwei spannenden Stunden die Wache wieder – durchnässt vom Regen, aber erfüllt mit großem Respekt. Die 5A und 5C nahmen nicht nur viele neue Eindrücke mit, sondern vielleicht auch die Erkenntnis: Feuerwehr ist kein Job wie jeder andere. Es ist Teamgeist, Mut und Verantwortung.
V. Graf