Die Jahreslosung ist für viele Christen ein Leitvers für das ganze Jahr, denn in einprägsamer und knapper Formulierung soll das Bibelwort ermutigen oder trösten, Hoffnung wecken oder auch zum Nachdenken anregen. So haben sich im Religionsunterricht alle Klassen der Laurentius-Realschule mit der Losung für das Jahr 2022 und der dahinter liegenden theologischen Botschaft beschäftigt:
„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ (Johannes 6, 37)
Das Johannesevangelium thematisiert vor allem die Einheit Jesu mit Gott, seinem Vater. Das Textumfeld, in welches das Zitat eingebettet liegt, lautet:
"Was der Vater mir gibt, das wird zu mir kommen; wer aber zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Ich bin nicht vom Himmel auf die Erde gekommen, um meinen Willen zu tun. Ich bin um des Willens meines Vaters da."
Jesus spricht die Einladung, zu ihm zu kommen, in Gottes Namen an alle Menschen aus. Wirklich jeder darf zu ihm kommen. Mit diesen Worten macht der Evangelist all denen Mut, die verzweifelt sind, auf der Suche sind oder die Orientierung brauchen.
Über Jesus selbst gibt es zahlreiche Geschichten in der Bibel, die davon zeugen, dass auch er niemanden abgewiesen hat. Da waren zum Beispiel die zwei ungleichen Schwestern Maria und Martha, die als Frauen wenig zu sagen hatten. Oder die Zöllner Matthäus und Zachäus, beides reiche Leute, die aber niemand leiden konnte. Auch arme Fischer zählte Jesus zu seinen engsten Vertrauten, wie zum Beispiel Simon Petrus.
Eine der berühmtesten Geschichten ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Jesus erzählt es als Beispielgeschichte für das Reich Gottes: Einer von zwei Söhnen bekommt sein Erbe vom Vater ausgezahlt und zieht fort. Als er aber alles Geld verprasst hat, muss er hungern. Deshalb kehrt er reumütig zu seinem Vater zurück und bittet um eine Arbeitsstelle. Der Vater ist so froh über dessen Rückkehr, dass er ein großes Fest veranstaltet und ihn herzlich aufnimmt. Damit erklärt Jesus den Pharisäern, dass Gott jeden freudig aufnimmt - wie es auch in der Jahreslosung für 2022 heißt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“
Mit diesem theologischen Hintergrundwissen gestalteten die Schüler*innen Bilder zum Bibelvers. Dabei nutzen sie inzwischen nicht mehr nur Buntstifte und Wassermalfarben, sondern auch ihr Tablet zur Gestaltung. Die jeweils schönsten Bilder in jeder Klasse werden gerahmt und im Klassenzimmer aufgehängt. So begleitet die Jahreslosung die Schüler*innen das ganze Jahr über.
Sandra Brechtelsbauer - Fachschaft Religion
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