Schadeberg-Kongress: Aufstehen gegen Ausgrenzung und Hass


Unsere Kongress-Teilnehmerinnen
Unsere Kongress-Teilnehmerinnen

Der Schadeberg-Kongress stand unter dem Motto der Jahreslosung „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Lukas 6,36) und fand im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Ursprünglich sollte in Bad Hersfeld in der Evangelischen Jugendbildungsstätte Frauenberg in Präsenz getagt werden, doch das Covid 19-Virus setzte sich durch und sorgte dafür, dass diese Veranstaltung online stattfand. Unter den teilnehmenden Schulen befand sich auch eine Schülergruppe unserer Laurentius-Realschule, die aus dem Klassenzimmer heraus diesem Kongress beiwohnte.

Mirjam Elomda
Mirjam Elomda

Nach der Begrüßung durch Herrn Trust (Geschäftsführer der Barbara-Schadenberg-Stiftung) und Herrn Junker (Organisator dieser Veranstaltung) fand zunächst ein Workshop mit Mirjam Elomda von der Initiative Schwarzer Menschen statt. Sie wurde zunächst von einer Schülergruppe aus dem thüringischen Evangelischen Schulzentrum Mühlhausen vorgestellt. Mirjam Elomda zeigt starkes Engagement in der „Black lives matter“- Bewegung und berichtete von ihrem persönlichen Einsatz für eine gerechtere Welt. Sie zeigte Videosequenzen und regte zum Meinungsaustausch in digitalen Gruppenräumen an. Es ging um die Frage, was überhaupt Rassismus ist, was wir damit auslösen, dass Vorurteile wie Mückenstiche stechen können – man spricht hierbei auch von Mikroaggressionen.

Wie wir Hass und Zwietracht (Hate speech) in den Medien begegnen, wurde im Anschluss mit den Gästen Axel Schröder von „hessengegenhetze“, Christian Urban „Nordbayern.de“ und Franz Zobel von „ezra“ diskutiert. Dieses Podiumsgespräch wurde von einer Schülergruppe unseres Laurentius-Gymnasiums geleitet. In diesem Gespräch wurde deutlich, dass die rechtsradikale und antisemitische Gewalt in den vergangenen Jahren im Netz zugenommen hat (Seit 2015 ist die rassistische Gewalt in Dtl. eskaliert, in Thüringen z.B. hat sie sich verdreifacht.). Als Grund hierfür wurde das Gefühl der Anonymität genannt und die daraus resultierende fehlende Hemmschwelle; die Täter meinen, das Internet sei ein rechtsfreier Raum und dies führe oft zu rassistischen Äußerungen. 


Teilnahme am Kongress als Videokonferenz
Teilnahme am Kongress als Videokonferenz

In der Diskussion erhielten die Schüler*innen Antworten darauf, wie sie am besten mit Hasskommentaren umgehen sollen. Immer wieder wurde betont, wie wichtig es sei, sich nicht einschüchtern zu lassen. Im Falle einer Bedrohung könne man sich beraten lassen (z.B. hate aid), aber auch die Polizei könne mit einbezogen werden. Es wurde darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, die Medienkompetenz zu stärken, das heißt, dass die Schüler lernen, nicht auf Fake-News hereinzufallen. Schließlich wurde unterstrichen, dass man Hasskommentare nicht hinnehmen, sondern sich dagegen positionieren, wehren solle.

Ein weiterer Programmpunkt bestand in der Präsentation der Fotografin Alea Horst zum Thema „Seenotrettung – Flüchtenden Menschen in Not helfen“.

Am Freitag wurde der zweite Tag des Kongresses mit der Moderatorin Mo Asumang eröffnet. Sie betonte, wie wichtig es sei, sich von Rassismus nicht einschüchtern zu lassen. Besonders einprägsam waren hierbei die Szenen aus ihrem Film, die sie mit Neonazis und Ku-Klux-Klan-Mitgliedern zeigte.

Es folgte der zweite Programmpunkt zum Thema: „Engagiert-resigniert: Erfahrungen politisch aktiver Menschen“, der von einem Schülerteam des evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg moderiert wurde. Gäste waren Dr. Andreas Hollstein (Er setzte sich als Bürgermeister von Altona aktiv für die Flüchtlingshilfe ein und überlebte 2017 einen Attentatsversuch.), Hulda Kalhorn, Hibba Kauser und Maurice Conrad - die zuletzt genannten Personen sind junge Leute, die sich politisch engagieren. Es fand ein reger Austausch darüber statt, wie man sich trotz Widerstände nicht entmutigen lassen und für seine Werte und Überzeugungen einstehen sollte. Herr Hollstein meinte, dass der Veränderungswille sehr mühsam sei und auch Hass verursachen könne, wie er selbst erfahren musste. In dem Gespräch wurde von allen Beteiligten betont, dass sich Partizipation, Engagement lohnen, denn Veränderungen beginnen stets von „unten“.

Schließen möchte ichauch mit der Jahreslosung: Barmherzig sein – sich erbarmen. Diese Worte kommenin unserem Alltag selten vor, doch ich wünsche mir, dass sich jeder erbarmt,anderen zu helfen, Zivilcourage zu zeigen, kritisch das Weltgeschehen zu sehenund bei Unrecht aktiv zu werden..

Manuela Raum

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