Der Advent heutzutage ist oft sehr kommerziell. Das bedeutet, die Firmen haben ihn zu einer Einnahmequelle gemacht. Die Fußgängerzonen sind voll, Geschäfte platzen aus allen Nähten und die Paketboten müssen Überstunden machen, um all die bestellten Pakete auszuliefern. Die ursprüngliche Bedeutung der Adventszeit gerät dabei immer mehr in den Hintergrund.
Die Kinder wurden deshalb an die Weihnachtsgeschichte erinnert, die die meisten von ihnen bereits kannten:
„Maria und Joseph wurden auf der Suche nach einer Unterkunft viele Türen vor der Nase zugeschlagen. Schließlich fanden sie in einem Stall Schutz. Diese Stalltür haben sie jedoch nicht wieder zugemacht. Sie stand allen Menschen offen. Die ersten Menschen, die damals zum neugeborenen Jesuskind kamen, waren Hirten. Das waren zu der Zeit die Verlierer der Gesellschaft. Die, die heute unter der Brücke oder in Notunterkünften schlafen würden. Gott hat aber gerade den armen Hirten die Tür weit aufgemacht.“
Und auch wir können in unserem Leben Türen weit aufmachen. Mit der Andacht am Tannenbaum wurden die Kinder dazu eingeladen, zu überlegen, wie auch sie auf andere Menschen zugehen und ihnen Türen öffnen können. Denn der Advent sollte eine Zeit sein, in der sich ganz viele Türen öffnen. Und zwar nicht nur die Türchen vom Adventskalender, sondern auch im übertragenen Sinne: Man kann zum Beispiel jemanden aufnehmen, wenn man bemerkt, dass er ausgeschlossen wird, Hilfe anbieten, den Unterrichtsstoff nochmal zu erklären oder anderen Menschen eine Freude machen.
Den Schluss der Andacht bildete ein Gebet, das von der Lehrkraft gesprochen wurde:
„Guter Gott, wir bitten Dich: Lass uns immer wieder spüren, dass du uns die Tür weit aufmachst. Du liebst uns, wie wir sind. Komm und öffne uns die Türen, die wir selbst nicht öffnen können. Hilf uns, damit auch wir anderen Menschen Türen aufmachen können. Schenke uns den Mut und die Zuversicht, uns selbst dafür einzusetzen. Amen.“