Manchmal glaubt man als Deutschlehrkraft, man hätte schon alles gesehen. Doch dann steht man plötzlich in einem Klassenzimmer, hört einem Vortrag über die Lieblingskatze zu – mit PowerPoint-Animation, Hintergrundmusik und mehr Herzblut als in mancher Talkshow – und denkt sich: „Wow, so sieht Lernen aus, wenn Wissen auf Herzblut trifft!“
In den Wochen nach den Osterferien hat sich die Klasse 6A in eine wahre Wissens-Showbühne verwandelt. Das große Referatsprojekt stand an, bei dem sich die Schüler*innen ein Thema aussuchen durften, bei dem sie sich richtig wohlfühlen. Und sagen wir mal so: Das haben sie sehr wörtlich genommen.
So lernten wir zum Beispiel, dass Schildkröten zwar langsam sind, aber beim Präsentieren ganz schnell die Herzen des Publikums erobern können. Ein anderer Vortrag ließ uns tief in die bunte Welt von Fortnite eintauchen.
Sportlich wurde es beim Turn-/ Schwimm- und Leichtathletik Team – mit einer Extraportion Körperspannung und Chlorgeruch in der Luft (zum Glück nur bildlich). Und als wir dachten, wir könnten nicht mehr staunen, galoppierte schon Reitexpertin Amelie mit Fachwissen, Ponycharme und Pferdeliebe heran. Ein echtes Referats-Rodeo!
Auch die Haustierfans kamen auf ihre Kosten: Schnurrende Katzenpräsentationen, gefolgt von bellenden Hundevorträgen, sorgten für viel "Awww" im Klassenzimmer. Zum Glück waren keine echten Tiere dabei – die hätten sich bei der pyrotechnischen PowerPoint unseres Feuerwerksfans Kalle sonst wohl unter dem Lehrerpult verkrochen.
Kulinarisch reisten wir mit Coca Cola durch die Welt der Limonade – mit prickelnden Infos und einem kleinen Zuckerschock für alle. Die Hühner-Fans lieferten den vielleicht ersten Vortrag der Schulgeschichte, in dem lebende Eierproduzenten als „hochintelligente Wesen mit sozialem Gefiederverhalten“ vorgestellt wurden. Cluck yeah!
Und als wir dank der Spanien-Präsentation Sonne, Flamenco und Tapas spürten, war der letzte Zweifel weg: Diese Referatsrunde war einfach ole!
Besonders beeindruckend war, wie selbstbewusst unsere Schüler*innen vor der Klasse standen – mit professionellen PowerPoints, informativen Handouts und einer ordentlichen Portion Charme.
Warum das alles? Natürlich, weil Referate nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Mut machen: Vor anderen zu sprechen, sich zu zeigen, mit der eigenen Stimme etwas zu sagen – das ist ein echter Schritt Richtung Selbstbewusstsein. Und seien wir ehrlich: Wer heute souverän über seine Katze referiert, wird morgen auch souverän Effi Briest vorstellen (naja, hoffentlich).
Mit Blick auf die Buchpräsentation in der 8. Klasse und die Projektpräsentation in der 9. war diese Runde ein wichtiger Trainingslauf!
Victoria Graf